Tag 1 / 06-02-2016 | Ibbenbüren (DE) nach Saint Ciergues (FR) Fahrstrecke ca. 650 Kilometer
N:47° 52`29″ | E:5° 15`44″
Start Samstag 07.00 im Morgengrauen…. Wie schon häufiger erwähnt, starten wir lange Touren gerne an einem Samstag und nutzen das Wochenende um reichlich Kilometer zu reißen. Kaum LKW oder Berufsverkehr versprechen ein zügiges Vorankommen.
Natürlich sind wir wieder megahappy und auch ein wenig aufgeregt, daß es nun wieder für sechs Wochen nach Spanien geht. Es wurde alles doppelt und dreifach gecheckt, ob wir an all die Sachen gedacht haben, die man so unterwegs benötigt. Doch mal wieder ist Kopfkino auf den ersten 200 Kilometern angesagt.
Ich glaube, daß man dieses Gefühl auch nach zwanzig Jahren Wohnmobilreisen noch nicht abgelegt hat. Dabei fahren wir ja nur in ein anderes Land und nicht in eine andere Welt. Man kann alles auch Unterwegs bekommen, was man vielleicht vergessen hat. Die wichtigsten Sachen sollte man aber auf jedenfall dabei haben. Ein wenig Bargeld, Scheckkarten und die notwendigen Papiere.
Für uns geht es über die Autobahn A1 Richtung Köln. Kurz vor Köln müssen wir am Kreuz Leverkusen runter und die Rheinbrücke umfahren, weil sie in einem so super Zustand ist, daß sie für Fahrzeuge ab 3,5t gesperrt ist. Ohne großen Zeitverlust geht es hinter Köln wieder auf die A1 und für uns Richtung Trier. Danach Luxemburg und schon sind wir in Frankreich auf der A31. Bis Nancy ist sie Mautfrei, doch danach heißt es wieder „Zahlemann & Söhne“ .
Nun sind es noch 130 Kilometer bis zu unserem ersten Tagesziel.
Ein kleiner See mit Parkplatz in der Nähe Saint Ciergues. Nun sind wir schon 650 Kilometer von unserer Heimat weg und so langsam setzt sie das Gefühl vom Urlaubsfeeling durch.
zu Tag 2 gibt es nicht viel zu erzählen. Fahren Fahren Fahren…. Übernachtung an der A75 in der Nähe von Saint Flour. Frühstück mit Blick auf die Eisenbrücke Viaduc de Garabit .
Weiter ging es in den frühen Morgenstunden auf der kostenfreien Autobahn A75. Wir haben sie zum ersten Mal befahren und müssen sagen, wir sind begeistert. Eine schöne Landschaft begleitet uns den ganzen Weg. Die Autobahn ist in einem guten Zustand. Sicherlich sollte man vorher schauen, wie die Wetterlage ist, denn hier geht es teilweise schon ziemlich stark bergauf und man muss hier ständig mit Schnee rechnen. Dann ist die komplette Strecke gesperrt und man muß über die A31 Dijon/Lyon ausweichen.
Für unseren alten Flair wäre das nichts mehr gewesen. Man sollte ein wenig Schub an der Achse haben und über wirklich gute Bremsen verfügen, denn man braucht wirklich beides.
. ….und nach ca. 150 Kilometer kam sie dann….die Brücke von Millau… wow was für eine Ansicht. Wir sind wirklich stark beeindruckt. Nun hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man fährt weiter auf der Autobahn und zahlt eine Maut für die Überquerung der Brücke ( in unserem Fall waren das 26€ ), oder man fährt runter in das Tal und hinter der Brücke wieder rauf. Dann zahlt man nix, aber es dauert entschieden länger. Allerdings kann man sich dann das prächtige Gebilde auch noch von unten anschauen. Sicherlich auch nicht die schlechteste Wahl.
Immer weiter Richtung Süden. Bald hatten wir es geschafft und unser Tagesziel Cerbere an der französichen Mittelmeerküste erreicht. Vorher hieß es aber noch etlich kleine enge Kurven auf der Küstenstrasse zu meistern. Es war ein wenig anstrengend, aber auch wirklich schön.
Ständig hat man einen traumhaften Blick auf das Mittelmeer. Heute haben wir wirklich Glück. Es sind 21°, blauer Himmel und es ist windstill. Das ist sicher nicht immer so. Vor zwei Jahren waren wir schon einmal hier und es war richtig stürmisch….tja ….Glückskinder könnte man sagen 🙂
Heute übernachten wir etwas oberhalb von Cerbere. Es ist ein öffentlicher Platz mit keinerlei Ver- oder Entsorgung. Da bei uns noch alles mehr als schüssig ist, für uns nicht weiter schlimm.
Nun lassen wir den Tag mit ein/zwei Weizen ausklingen und freuen uns schon auf Morgen. Einer unserer absoluten Lieblingsplätze steht dann auf unserem Plan. Las Moreas Camperpark bei Cambrils. Fahrstrecke c. 270 Kilometer. Wir planen, daß wir so gegen 13.00 dort eintreffen werden und drücken die Daumen, daß wir wieder einmal einen super Platz in erster Reihe direkt am Meer ergattern können.
Dann bis Morgen und allen noch einen feinen Abend.
Cambrils (ES) Bei schönem Wetter ging es für uns weiter nach Cambrils/Spanien. Die Fahrt war recht ereignislos und somit kamen wir am frühen Nachmittag und nach weiteren 300 Kilometer im La Moreas Camperpark an. Zu unserer Überraschung war es überschaubar voll und wir nahmen Platz in der ersten Reihe. Kein Wohnmobil oder Strauch trügte die Sicht auf das wunderbare blaue Mittelmeer. Nun stieg das Thermometer schon auf angenehme 20 Grad.
Leider sollte ein lebhafter Wind unsere ständiger Begleiter an diesem Tage sein. Für Abends wurden kräftige Böen vorhergesagt. Gut das wir in der ersten Reihe standen 🙁
Cambrils (ES) Abends ließen wir die Sat-Schüssel fein eingefahren und verbrachten die Zeit mit lesen und weiteren Planungen.
Somit ging es früh in die Kiste. Und wer früh schläft, wird auch in der Regel früh wach. Ein wunderschöner Sonnenaufgang versüßte uns das Aufstehen. Ganz entspannt konnten wir ihn aus dem Phoenix betrachten.
Eigentlich wollten wir in Cambrils einige Tage stehen, jedoch sollte es die kommenden Tage wieder stürmisch und bedeckt werden. So macht es wenig Sinn zu bleiben und wir beschlossen, unsere Fahrt fortzusetzen.
Nun waren es noch 600 Kilometer bis nach Vera. Normalerweise knatterten wir die in eins runter, jedoch sind wir dann immer auf der Heimfahrt uns wollen Meter machen.
Würden wir nun losfahren, kämen wir am frühen Abend in Vera gestresst und fertig an. Darauf hatten wir keine Lust und entschlossen uns für einen Zwischenstopp nach 400 Kilometer in der Nähe von Elche. Wir schlugen unser Nachquartier in einer Sackgasse eines noch nicht erschlossenen Industriegebietes auf. Hier gibts nichts zu erwähnen. Schlafen – Aufwachen fertig………
Heute hieß es für uns 400 Kilometer fahren, bis wir Novelda erreicht haben. Novelda liegt in der Nähe von Elche|Alicante. Wir befuhren fast ausschließlich die kostenfreie A7 und Teile der Bezahlautobahn AP7.
Bei Novelda suchten wir uns einfach per Google Earth eine Stelle zum Übernachten aus. Die Entscheidung fiel wie so häufig auf ein nicht erschlossenes Industriegebiet.
Es war ruhig, sauber und wir hatten stets das Gefühl sicher zu stehen.
Schon früh am Morgen ging es dann die letzten Kilometer Richtung Vera. Unser Kumpel Uwe hat freundlicherweise für uns einen Platz bei Wolfgang (Stellplatzbetreiber) reservieren lassen. Reservieren ist um diese Zeit (Februar) recht wichtig, da doch eine Menge da unten los ist. Viele versuchen es auf gut Glück, müssen aber auch sehr häufig wieder fahren, wegen ausgebucht.
Ein Besuch in der „Terazza Carmona“ in Vera Stadt darf natürlich fehlen. Wirklich mehr als empfehlenswert dort zu essen. Einfach Wolfgang oder Gabi fragen, die erklären euch sicherlich gerne den Weg dorthin.
Irgendetwas war aber in diesem Jahr anders. Auf der einen Seite kannten wir schon alles und auf der anderen Seite lag über dem Platz eine merkwürdige negative Stimmung. Wie sich dann herausstellte, gab es hier wohl einige Unstimmigkeiten einiger Wohnmobilfahrer mit Wolfgang. Es mussten auch wohl ein paar von denen den Platz verlassen. Und weil sich das Unwetter noch nicht ganz gelegt hatte, wabberte hier ein schlechtes Feeling. Jeder sprach über oder mit jedem und das tat der ganzen Sache auch nicht gut.
Wir für uns vermissten aber den Kick – die Lust etwas neues kennen zu lernen. Maike und ich setzten uns zusammen und überlegten, was wir tun könnten. Irgendwie kam uns da die Idee, doch einfach bis nach Portugal weiter zu fahren.
Kurzentschlossen hieß unsere grobe Richtung Algarve in Portugal. Wir sattelten die Fahrzeuge und verließen zusammen mit Lisbeth und Hans den Stellplatz in Vera in den frühen Morgenstunden.
Nach ca. 200 Kilometer hatten wir unser Tagesziel erreicht……ALMERIMAR.
Die Fahrt dorthin hatten wir größtenteils über die sehr gut zu fahrende Küstenstraße unternommen. Traumhaft schlängelt sie Straßen an den schroffen Felsen entlang und man genießt unentwegt den herrlichen Blick auf das Meer.
In Almerimar angekommen hatten wir Glück und vorne am Leuchtturm waren noch zwei schöne Plätze frei.
Almerimar hat drei Stellplätze. Zwei direkt am Yachthafen und einer mehr im Ort. Bei schönem Wetter kann man sehr gut am Hafen stehen. Sollte es aber mal stürmischer werden, kann es mitunter etwas wackelig sein.
Die Frauen meldeten uns an und die Männer holten die Stühle raus. Nun gab es erstmal einen leckeren Bergrüßungsdrink.
Hier sind wir einige Tage geblieben, denn wir wollten das tolle Wetter und die großartige Aussicht etwas genießen.
Zudem bietet Almerimar einige Möglichkeiten doch sehr lecker essen zu gehen. Ein Mercadona befindet sich auch ganz in der Nähe.
Nach der dritten Nacht sollte es aber weitergehen, denn wir wollten ja Portugal erobern.
Am nächsten Morgen wurde komplett Ver- und Entsorgt. Somit brauchten wir uns für die kommenden Tage hiermit nicht mehr befassen und wir waren in unserer Stellplatzauswahl völlig ungezwungen.