Seit einigen Tagen befinden wir uns nun an der Algarve am wunderschönen Atlantik.
Da wir auf unseren Stellplatz am Motorhome Park Falesia erst zum Dienstag fahren konnten, machten wir einen Zwischenstopp ca. zwanzig Kilometer entfernt bei dem kleinen Örtchen Namens Galè. Hier befindet sich ein mittelgroßer Parkplatz direkt am Wasser. Für eine Übernachtung dachten wir, wird uns die GNR (Polizei) wohl in Ruhe lassen. Wie auch sonst an der gesamten Küste an der Algarve, war natürlich auch hier das Parken tagsüber erlaubt, aber Nachts zum Schlafen verboten. Zum Glück ist die GNR nicht so besessen, wie die eine oder andere Politesse in Deutschland, um kräftig Knöllchen zu verteilen. Aber man weiß ja nie!
Da wir dort zeitig einliefen, hatten wir auch genügend Zeit, unserer kleinen Lotta das große weite Meer zu zeigen. Wir hatten ja noch keine Vorstellung davon, wie es so bei ihr ankam.
Man muß wissen, daß in dieser Ecke das Meer häufig wild ist und die Wellen durchaus eine gewaltige Kraft besitzen. Diese Kraft sollte Carlotta auch gleich zu spüren bekommen.
Nach den ersten flotten Läufen am Strand, wagte sie sich immer näher an das kühle Nass.
Das Wasser zog sich zurück und Lotta folgte. Das nun eine fette Welle bevorstand, wußten wir, aber der Dackel nicht. Ich sah das Unheil kommen und „sprintete“ zum Hund. Dieser war aber schon in der Welle gefangen und überschlug sich. Danach griff ich ins Meer und befreite die Kleine aus der misslichen Situation. Triefnass hielt ich das Würmchen in den Händen. Der Wind mußte nur dreimal kräftig pusten und schon war die Lütte größtenteils wieder trocken. Nun lotet sie die Wellen aus und hält seit heute immer 50cm Respektabstand zu den Wellen.
Am Dienstag ging es nach einer sehr ruhigen Nacht Richtung Albufeira. Kleinere Einkäufe mußten erledigt werden und der Phöenix wollte duschen. Er hatte es dringend nötig, denn unten an den Schürzen und am Heck war er mehr schwarz als weiß. Nach fünfundvierzig Minuten hatten wir alles abgedampft und mit halbwegs sauberem Reisemobil ging es weiter nach Falesia. Wir parkten erstmal vor dem Motorhomepark, da wir nicht wußten, ob unser Stellplatz schon frei sein würde. Eine Stunde dauert es noch und wir konnten unser neues Heim beziehen. Mit viel Glück konnten wir einen super Platz in der ersten Reihe ergattert. Vielen Dank dafür. .Für Lotta absolut super. Eine riesige Auslaufwiese liegt direkt in Sichtweite.
Mit den Fahrrädern unternahmen wir am kommenden Tag eine Tour nach Quarteira zur Fischhalle. Maike meinte es besonders gut und orderte zwei fette Doraden, die ich dann am Nachmittag auf unseren neuen Gasgrill legen durfte. Endlich haben wir einen Grill gefunden, der nicht bei der kleinsten Windböe ausgeht. Somit konnte sich auch das Ergebnis mehr als lecker sehen und schmecken lassen.
Für die nächsten Tage werden wir mal schauen, was wir so alles anstellen. Wir kennen hier ja schon einiges, aber trotzdem ist die Region ein absolutes Highlight auf unsrer Tour.
Nun lassen wir den Phoenix einige Zeit hier stehen und genießen unseren Urlaub.
Für uns brechen in Falesia die letzten Tage an. Es war mal wieder eine super Zeit hier. Schöne Tage verbrachten wir mit Irmi und Uwe, mit denen es immer sehr angenehm und kurzweilig ist.
So schön der Platz „Motorhomepark Falesia“ auch ist, merken wir, daß wir weiter müssen. Nach einiger Zeit fühlt es sich so an wie „Täglich grüßt das Murmeltier“. Das ist jetzt auch nicht negativ gemeint, wir verspüren aber den Drang, daß es nun weiter gehen muß. Wie wir es in ein paar Jahren sehen, werden wir abwarten müssen. Für uns beginnt aber zum Glück noch nicht die Heimreise, sondern wir fahren nur etwas weiter Ostwärts und bleiben an der Algarve. Am Dienstag geht’s weiter und unser nächster Eincheckpoint ist der Stellplatz in Tavira. Der Platz ist noch ziemlich neu und betrieben wird er vom selben Besitzer, wie der in Falesia. Wir wissen zwar, daß er mit diesem hier nicht mithalten kann, aber wir möchten etwas neues sehen uns haben in Tavira eventuell die Möglichkeit, mehr mit dem Fahrrad zu unternehmen. Zudem soll der Ort auch sehr ansehnlich sein, was das Ganze doch sehr reizvoll macht.
Sehr wahrscheinlich werden uns Irmi und Uwe nach Tavira begleiten. Sehr lange werden wir uns aber nicht mehr anders Küste aufhalten können. Das Zeitkonto reduziert sich nun doch ziemlich flott. Trotzdem werden wir auch die Heimreise entspannt angehen.
Die Pläne für die weitere Rückreise sind wie wir meinen sehr vielversprechend. Nach Tavira werden wir uns auf eine hundert Kilometer lange Fahrt in das Landesinnere begeben. Nach soviel Gesellschaft, guten Gesprächen, aber auch viel Smalltalk, sehen wir uns wieder ein Stückweit nach Ruhe und Einsamkeit. Die Wettervorhersage verspricht, daß es in Portugal auch in den kommenden Tage noch sehr warm und sonnig bleiben soll. Alles super Voraussetzungen, um auch die nächsten Tage hier noch voll genießen zu können. Oft und gerne steuern wir in Portugal die Stauseen an. Hier besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, einen für unsere Bedürfnisse absoluten „Topplatz“ zu finden.
Drei Tage bzw. zwei Nächte verbrachten wir auf dem Stellplatz Motorhome Park in Tavira. Hier findet der Camper, der gerne Stellplätze anfährt, alles was das Camperherz begehrt. Eine klare Struktur der Parzellen – überall Strom- & Wasseranschlüsse – drei befahrbare Entsorgungsstationen für Grau- & Schwarzwasser auf dem Platz verteilt und freundliches Personal, die einem gerne weiterhelfen. Zu den Salzwiesen und dem Zentrum von Tavira sind es nur wenige Gehminuten.
Dennoch müssen wir sagen, war es kein Platz für uns. Zwei Nächte sind o.k., aber mehr sollten es für uns nicht sein. Bis in die späten Abendstunden ein recht hoher Geräuschpegel, den man gerade dann wahrnimmt, wenn die Nächte vorher immer sehr ruhig waren. Keinerlei Möglichkeit, um mal eben schnell den Hund an die Leine zu nehmen, damit er sein Geschäft erledigen kann. Abends dann aus jeder Ecke von Tavira lautes Hundegeheule, daß man denken muß, man lebt unter Wölfen. Für uns war es aber mal interessant, auch diese Ecke der Algarve kennenzulernen.
Wir sind dann alleine weiter zu einem neuen Stellplatz, der ca, dreißig Kilometer entfernt liegen soll und sich etwas im Hinterland befindet. Es ist der Motorhome Ecopark Sao Bras de Alportel. Was sollen wir sagen – DAS ist genau ein Stellplatz unserer Kragenweite. Ruhig – große Parzellen – eine ganz tolle Lage und was einem sofort auffällt, er ist mit viel Liebe angelegt. Der Platz verfügt über etwas mehr als achtzig Plätze. Alle mit Stromversorgung und Frischwasserentnahme an den Stromsäulen und leistungsstarkem Wifi. Es gibt eine große Anzahl an Schattenplätzen, oder wie wir es bevorzugen, natürlich auch sonnigere Plätze. Für die Nacht müssen wir sieben Euro bezahlen, was wir mehr als fair finden. Strom aus der Dose benötigen wir nicht, da schon die ganzen Wochen die Sonne scheint und wir alles mit Solar laden können.
Von hier aus hat man die Möglichkeit, tolle Wanderungen und Fahrradtouren zu unternehmen. Supermärkte gibt es zu genüge im drei Kilometer entfernten Sao Bras. Wir sind hier vier Tage gewesen, aber wir wissen jetzt schon, daß wir hier zurückkehren werden. Da uns der Platz so gut gefallen hat, werden wir in Kürze diesen noch gesondert vorstellen.
Nun ist es 18:30 und wir warten gespannt auf die Nachrichten, denn wir sind heute morgen weiter und stehen nun in der Nähe von Evora / Portugal. Wir befinden uns auf der Heimreise und es ist natürlich sehr spannend für uns, ob es uns gelingt, über all die ganzen Landesgrenzen zu gelangen. Es ändert sich ja nun Stündlich die Situation in Europa und was gestern noch funktionierte, könnte heute oder morgen schon ein Rohrkrepierer sein. Heute früh fragte Paula, die Stellplatzbesitzerin, ob wir wirklich fahren wollten, denn die Grenze Portugal/Spanien wurde letzte Nacht komplett dicht gemacht. Ein mittelschwerer Klos setzte sich in unserer Halsgegend fest. Wir sagten ihr, daß wir es versuchen müssen, sollte jedoch wirklich nichts mehr gehen, wir dann auf jeden Fall wieder kommen werden. Morgen wissen wir dann mehr, ob es für uns Richtung Heimwärts geht, oder wieder zur Algarve.