Schweden – Svealand im Juni 2023

08.06.2023 – es geht los

Seit Donnerstag, dem 8. Juni sind wir auf Tour. Leider hieß es für uns die fürchterliche Autobahn A1 Richtung Hamburg zu fahren. Staus und viele Baustellen waren unser ständiger Begleiter, was mit dem Höhepunkt der Elbtunneldurchfahrt endete. Diese Mega Baustelle soll noch mindestens bis 2029 die Durchfahrt Richtung Dänemark erschweren. Nach weiteren 40 km hinter Hamburg kamen wir an unserem ersten Tagesziel an und steuerten den Stellplatz in Kaltenkirchen an. Der Platz liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A7 und hat uns auch durch seine Anordnung der Parzellen positiv überrascht. Für eine Übernachtung auf der Durchreise ist dieser Platz durchaus empfehlenswert.

Am nächsten Morgen ging es früh für uns weiter (zumindest dachten wir es). Da es unsere erste Tour nach Portugal war, war leider der Wecker am Bett noch nicht auf die richtige Zeit umgestellt. Statt 8:00 Uhr war es in Wirklichkeit ist schon 9:00 Uhr- bis wir gefrühstückt und alles fertig hatten, war es mittlerweile nach Zehn geworden und wir somit fast die Letzten, die den Platz verließen. Wir setzten unsere Fahrt Richtung Dänemark fort, mit den Zwischenzielen Kolding und Odense, bevor wir unser heutiges Tages Ziel kurz vor der Storebeltbrücke in der kleinen Ortschaft Bovense aufsuchten. Die Fahrt verlief Nervenschonend und sehr entspannt, da uns weder ein Stau noch sonstiges die Reise vermiesen wollten. In Bovense stellt ein Privatmann eine große Wiese zur Übernachtung zur Verfügung. Ein fantastischer und ruhiger Ort, allerdings nur empfehlenswert, wenn es längere Zeit trocken war, da ansonsten die Wiese sicherlich unbefahrbar gewesen wäre. Die Übernachtung ist kostenfrei, aber es befindet sich hier keinerlei Versorgungmöglichkeit. Selbstverständlich haben wir auch hier einen kleinen Obolus in den Briefkasten geworfen. Wie wir denken, es sollte eine Selbstverständlichkeiten für jeden sein, so eine Übernachtungsmöglichkeit zu honorieren.

10.06.2023 – heute werden wir Schweden erreichen, doch zu aller erst müssen wir die zwei langen Brücken überqueren, die Dänemark und Schweden verbindet. Beide Brücken sind kostenpflichtig und schlagen für unser Mobil mit circa 120 € zu buche. Bequem für uns wird sein, dass wir die Überfahrten sorgenfrei mit unserer DKV Europa Box bezahlen können. Bei Durchfahrt der Mautstation soll sich die Schranke selbstständig öffnen, so daß wir mit einer mäßigen Geschwindigkeit einfach durchfahren können.

Beide Brücken konnten wir reibungslos passieren und setzten die Fahrt fort zu unserem Stellplatz „Lanthotell Lögnäs“ in Langholm. Hier wurde aus einem alten Bauernhof ein mondänes Landhotel mit Spabereich und gehobener Küche errichtet, ein Streichelzoo und natürlich ein Wohnmobilstellplatz angeschlossen.

11.06.2023 Stellplatz an der Burg Gräfnäs

In Gräfnäs gibt es einen offiziellen Stellplatz, den wir allerdings nicht angefahren haben, da sich in unmittelbarer Nähe eine riesige Wiese befindet, auf der man sich stellen kann und wie man möchte. Dieses gefiel uns deutlich besser und nahmen diese Möglichkeit in Anspruch. Nicht weit von unserem Übernachtungsplatz liegt die Burgruine Gräfnäs, die wir uns selbstverständlich auch noch Angesicht ha. Sie ist allerdings so unfassbar unspektakulär, dass man sich das auf jeden Fall ersparen kann, da von dieser Burg lediglich nur noch eine kleine Wand übrig geblieben ist.

Nach einer ruhigen Nacht ging es für uns weiter gen Norden. Unser nächster Stellplatz war in Östra Skyberg in der Nähe von Arvika. Hier hat die Gemeinde einen schönen Platz errichtet. Hier befindet sich ein kleines Café, ein Museum und man hat die Möglichkeit seinen Frischwassertank gratis zu befüllen. Ansonsten heißt es hier Beine hoch, abschalten und genießen.

13.06.2023 – auf nach Äppelbo

250 km standen zum Schluss auf dem Tachometer, als wir Äppelbo erreicht hatten. Diesen Naturstellplatz hatten wir schon vor vier Jahren gefunden. Völlig abseits der Zivilisation öffnet sich hier ein fantastisches Kleinod. Hier ist eigentlich nur abschalten und genießen angesagt sind, wären da nicht die viel zu vielen nervigen kleinen Plagegeister/Mücken. Bis zum frühen Abend hatten wir eine entspannte schöne Zeit. Maike ging eine Runde Baden und ich ließ die Drohne fliegen. Dann kamen die kleinen Sauger aber aus ihren Löcher und sind über uns hergefallen, so dass wir nur die Flucht in das Mobil hatten. Zudem hatte sich Lotta im hohen Gras bei irgendeiner giftigen Pflanze heftigen Ausschlag am Bauch eingefangen. Somit stand fest, dass wir am nächsten Tag weiterreisen wollten – mussten. Schade eigentlich, da wir hier geplant hatten, zwei Tage zu verbringen.

15.06.2023 Orrvikenweiter Richtung Norden

Nun sind wir schon ein gutes Stück Richtung Norden gekommen, und wir beide müssen sagen, dass es für uns der schönste Landstrich ist. Hier findet für das Auge deutlich mehr Abwechslung statt. Achthundert Kilometer hatten wir fast ausschlich Tanne – Birke – See und nach dreißig Kilometer eventuell mal ein Häuschen. Da wird die Fahrt schon etwas eintönig. Hier allerdings hat man eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Teilweise Blick auf Berge, auf denen sogar noch auf den Gipfeln Schnee liegt. Es ist auch nicht so karg und Tanne-Birke wurde getauscht gegen satte Mischwäldern. Wir hatten häufig den Eindruck, als wenn man im Allgäu unterwegs wäre. Heute Nacht haben wir uns bei einem Gemeindehaus in der kleinen Ortschaft Orrviken eingeladen. Hier wurden ca. sechs Stellplätze den Wohnmobilfahrern zur Verfügung gestellt. Übernachtungspreis – 100 schwedische Kronen, daß sind so ca. 9€. Alles wirklich günstig, nur das Tanken haut ein festes Loch in die Urlaubskasse. Wir mußten 300 Liter nachfüllen und zack waren 6000 Kronen futsch. Sprich 550 Euro! Zum Glück wird es der einzige Tankvorgang in Schweden bleiben.
Wir verbrachten einen sehr sonnigen Tag vor dem Wohnmobil und genossen den Blick auf den See und die Berge in der Ferne. Am Abend/Nachts wurden wir mit einem fantastischen Sonnenuntergang verwöhnt. Dieser kann auch schon mal zwei Stunden dauern, bis die Sonne wirklich untergegangen ist. Das ist sowieso das Schwierigste hier, daß man sich auf die hellen – langen Tage einstellen muß. Sonnenaufgang ist hier derzeit um 02:30 und Sonnenuntergang um 23:30. Wobei man dann nicht denken soll, daß es richtig dunkel wird. Maximal wird es so dunkel, wie bei uns im Sommer um 21:00. Also im Prinzip eine gute Dämmerung.

Mit Orrviken haben wir auf unserer Tour nun auch den nördlichsten Punkt erreicht und wir werden uns ab morgen etwas mehr Richtung Osten wenden. Wir hoffen, daß es Landschaftlich weiter so ein Genuss wird.

16.06.2023 unserer erster Stellplatz an einem Hafen

Wie erhofft, hatten wir eine sehr entspannte und auch abwechslungsreiche Fahrt hinter uns, bevor wir unseren heutigen Übernachtungsplatz in Sandslån ansteuerten. Ein schon etwas in die Jahre gekommener kleiner Bootshafen auf einer Landzunge. Hier standen ein paar wenige Wohnwagen im hinteren Teil des Geländes. Wie es aussah, handelt es sich hierbei wohl um Dauercamper. Mit einem Womo waren wir die Einzigen und sollten es für den Tag bzw. die Nacht auch bleiben. Eine ältere, nette Dame kam auf uns zugelaufen und begrüßte uns herzlich. Sie zeigte uns alles sehr ausgiebig und war glaube ich sehr angetan von dem Gedanken, doch gleich zweihundert Kronen auf die Tatze zu bekommen. Hier in Schweden wird ja fast alles mit Karte gezahlt, aber eine gewisse Menge Cash sollte man schon im Portemonnaie haben -gerade für solche Plätze, wo nix mit Karte geht. Gerne übergaben wir die Kronen, denn der Platz sagte uns sehr zu. Traumhafter Blick und absolute Stille, die lediglich durch seltenes Möwengekreische hier und da mal unterbrochen wurde. Wir hatten die freie Auswahl und suchten für uns ein schönes Plätzchen direkt an der Kaimauer. Die Sonne knallte vom Himmel, aber eine leichte Brise von der Wasserseite her, macht alles sehr angenehm für uns.

17./18.06 2023 Mellanfjärdens Camping

Nach knapp über zweihundert Kilometer Fahrt Richtung Osten erreichten wir unser Ziel an einem malerischen Bootshafen in Mellanfjärden. Hier schaut es wirklich so aus, wie man es sich an so schnuckligen kleinen Buchten in Schweden vorstellt. Kleine rote Holzhäuschen säumen das Ufer und eine entspannte Gelassenheit wabert durch die Luft. Man ist sofort im Relaxmodus, falls man nicht sowieso schon runtergefahren hat, weil man ja im Urlaub ist. Hier besteht die Möglichkeit, auf zwei unterschiedlichen Plätzen zu stehen. Entweder man stellt sich auf die parzellierten Flächen, die dann auch über Stromanschluss verfügen, oder man fährt auf eine große Wiese und parkt dort, wo es einem gefällt. Wir sind natürlich auf die Wiese, aber wurden hier böse erwartet. Mitten auf der Fläche schien sich eine Schlange in der Sonne aufzuwärmen.

Zum Glück handelte es sich um einen kleinen Streich des Stellplatzbetreibers. Ich hatte schon den Zündschlüssel in der Hand, um weiterzufahren. Das Teil sah aber auch verdammt echt aus und wir waren nicht die Einzigen, die einen großen Bogen um das Gummiteil gemacht hatten. Zwei Tage haben wir es uns an diesem schönen Fleckchen Erde gemütlich gemacht.

Langsam, wieder gen Süden

Die Hälfte des Urlaubes ist rum und wir müssen uns so langsam auf den Heimweg machen beziehungsweise uns wieder in die Richtung zu Hause orientieren. Wir sind so täglich 300 km über Land gefahren und haben uns unterschiedliche mal schönere mal weniger gute Übernachtungsmöglichkeiten ausgesucht. Wobei die schlechten wirklich wirklich selten sind, da man hier eigentlich überwiegend viele gute Möglichkeiten findet. Mal standen wir an Flüssen oder Seen, oder wir suchten uns ein schönes Schlösschen aus. Ansonsten war aber immer wirklich nicht viel los und daher nun eine kleine Bildergalerie

Die letzten Tage in Dänemark 🇩🇰

Wir haben uns dazu entschlossen, die letzten Tage in Dänemark auf der Insel Römö zu verbringen. Der Stellplatz dort eignet sich wirklich hervorragend für viele Aktivitäten. Sei es Fahrradfahren, Wandern, oder aber im Watt laufen bzw. in der Nordsee baden. Zudem hat man hier auch die Möglichkeit, diverse Restaurants beziehungsweise Imbisse zu besuchen. Der Platz ist schön aufgeteilt und hält wirklich für jeden genügend Platz entweder nach vorne nach hinten oder auch zu Seite. Man hat kein beklemmendes Gefühl, dass der Nachbar gleich mit an deinem Tisch sitzt. Wer Lust hat, kann auch für einen Tagestrip mit den Rädern auf die Fähre und rüber nach Sylt fahren. Der Fähranleger ist nur circa 1,5 km vom Stellplatz entfernt.

4 Kommentare

  1. Hallo ihr Beiden, bin zufällig auf eure Seite gekommen da ich nach Berichten zu Phönix Eurocargo Alkoven gesucht habe. Eure Seite ist gut gemacht und ich habe schon viele Reiseberichte gelesen. Wir sind kurz vor dem Kauf eines Phönix Eurocargo Alkoven und freuen uns sehr wenn es dann für uns losgeht. Bin gerade dabei die Kosten zusammen zu stellen daher die Frage, könnt ihr mir mitteilen was für ein so großes Wohnmobil die KFZ Versicherung kostet.

    Beste Grüße
    Carsten

    1. Hallo Carsten… wir zahlen für den Phoenix im Jahr ca 960,00 bei Vollkasko 500,00 und Teilkasko ohne SB in der Versicherung. Dazu nochmal ca. 130,00€ für eine Inventar Versicherung. Falls mal eingebrochen wird und das Teil ausgeräumt wird. Viele denken immer, daß ist in der Teilkasko, oder in der privaten Haftpflicht geregelt, aber daß ist leider nicht so. Ich denke, daß man unwesentlich mehr zahlt, als die anderen kleinen Wohnmobilen. Von Billigversicherunegn würde ich abraten – dort sind dann solche Sachen wie Werkstattbindung hinterlegt, oder eine Begrenzung bei diversen Beschädigungen wie z.b. Scheibenbruch. Ist bei Alkovenmodellen nicht ganz so entscheidend, aber bei Linern sehr wichtig. Hier deckelt eine Versicherung häufig bei 1500€ bei Glasbruch. Meist belaufen sich solche Schäden aber auf 4000-6000€ bei großen Linern. Wenn man dann so stolz ist, daß die Billigversicherung soooo günstig ist, kommt bei so einem Schadenfall das böse Erwachen. Ich habe beruflich damit zu tun und kenne es aus Erfahrung. Ich würde Dir z.B. die Kravag empfehlen. Wird auch häufig von den Wohnmobilversicheren angeboten. Gibt natürlich auch noch viele andere, aber die kennen sich bei Wohnmobilen aus und die Abwicklung bei Schäden läuft recht reibungslos.
      Ich hoffe ich konnte Dir helfen – Gruß Oliver

      1. Hallo Oliver, danke für deine Antwort war sehr hilfreich um eine Einschätzung zu bekommen. Ich bin nächste Woche unterwegs und hoffe danach bin ich im Phönix „Alkovenclub“😉

        Habe gerade euren Schwedenbericht gelesen einfach gut

        Beste Grüße
        Carsten

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